Während der Vorweihnachtszeit hatte ich das Vergnügen, einen Adventskalender lektorieren zu dürfen, den ein guter Freund als Beitrag zur europaweiten Kampagne gegen die Freihandelsabkommen gestaltet hatte.

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Im Novem­ber hatte ich Ulrike Herrmanns Autorenlesung über ihr neues Buch »Der Sieg des Kapitals« besucht. Ihr Vor­wurf an die Uni­versi­täten, es gäbe kaum bis keine For­schung zum Über­gangs­mana­ge­ment im Bereich der Finanz­wirt­schaft hatte mich auf­merk­sam werden lassen für derartige Ansätze. Und für die Feier­tage hatte ich mir vor­ge­nom­men zu stricken und mir für Be­iträge aus dem Kalender, die die Perspektive »Eine-gute-Zukunft-ist-möglich« mit Infor­ma­tionen stützen, Zeit zu nehmen.

Zu der Geschichte von dem kleinen palä­stinen­sischen Flücht­lings­kind, das, wenn es erst groß ist, die ganze Welt retten soll, fand ich das »Cradle to Cradle«-Stich­wort ganz passend. Das C2C® -Kon­zept, zu dem man durch das 21. Türchen gelangt, stammt von Prof. Dr. Michael Braun­gart.

Auf der Web­seite der ersten Utopia-Kon­ferenz 2008 in Berlin wird der Erfinder und seine Kreis­lauf­idee so vor­ge­stellt:

»Meine Vision ist es, dass die Menschen so intel­ligent werden wie Ameisen: Dass keine Abfälle mehr entstehen, sondern nur noch Stoffe von Menschen pro­du­ziert werden, die wieder zurück in die Kreis­läufe gehen. Wir müssen die Umwelt nutzen, statt ihr zu schaden.« Michael Braun­gart ist ganz sicher einer der großen Öko­visio­näre Deutsch­lands. Der Ver­fahrens­tech­niker und Grün­der des Ham­burger Um­welt­insti­tuts plä­diert für intelvligente Produk­tions- und Recyc­ling­ver­fahren, die Um­welt­schutz und Eff­izienz auf einen Nen­ner bringen. Statt res­sour­cen­feind­lichem »Down­cyc­ling«, bei dem wert­volles Mate­rial ver­loren geht, lautet seine Lösung »Up­cyc­ling« – ein Pro­dukt wird voll­ständig in ein neues um­gewan­delt, ohne dass ein unver­wert­barer Rest bleibt. Das Prin­zip, das mit seinem Namen un­trenn­bar ver­bun­den ist, heißt »Cradle to Cradle« und funk­tio­niert in jedem Ameisen­haufen: Ein Modell für indu­strielle Pro­zesse, in dem alle Mate­rialien in ge­schlos­senen bio­logi­schen oder tech­ni­schen Kreis­läufen flie­ßen.

Das Beste daran: von T-Shirts (kompositerbar, Knöpfe bitte vorher entfernen 😉 ) und Matratzen , vom Büro­stuhl über den Teppich­boden bis hin zu Häusern und gan­zen Firmen- und Freizeitparks funk­tio­niert das Kon­zept bereits. Euro­päi­scher Vor­reiter: die Nieder­lande.

Und hier geht es nun zum Video …

PS: Ich habe dieses relativ alte Video wegen der ersten zwei Minuten gewählt. Warum, darauf komme ich in einem späteren Artikel noch zurück.